1.2. Mythos des Trojanischen Krieges
2.2. Die Flucht von Paris und Helena
3.1. Achilles nimmt am Krieg teil
3.6. Achilles' Rüstung und der Tod des 'großen' Ajax
Mythischer Auslöser des Trojanischen Krieges war die
Entführung der Helena,
Gattin des Menelaos,
durch Paris,
den Sohn des trojanischen Königs Priamos. Daraufhin zogen die vereinten Griechen gegen Troja, um die
Schmach zu rächen. Trotz zehnjähriger Belagerung gelang es jedoch nicht, die
stark befestigte Stadt zu erobern.
Auf Rat des Odysseus bauten die Griechen
endlich ein großes hölzernes Pferd, in dem sich die tapfersten Krieger versteckten. Die
Schiffe täuschten die Abfahrt vor. Die Trojaner holten entgegen den Warnungen
der Kassandra und des Priesters Laokoon das Pferd in die
Stadt. In der Nacht kletterten die Griechen aus ihrem Versteck, öffneten die
Tore und konnten so die Trojaner überwinden. Aus dieser Begebenheit heraus
entstand der bis heute gängige Begriff des Trojanischen Pferdes. In einer
anderen Version heißt es, dass die Griechen das Pferd so groß gebaut hatten,
dass es nicht durch Trojas Tore gepasst hätte. So haben denn die Trojaner die
eigenen Mauern eingerissen, um das hölzerne Pferd in die Stadt zu holen.
Im griechischen Altertum wurde die Ilias als geschichtlicher
Bericht verstanden. Der Krieg, so er denn stattgefunden hat, wird heute auf das
12. oder 13. Jahrhundert v. Chr. datiert. Die Stadt Troja lag bei den
Dardanellen. Heinrich Schliemann begann 1871 mit Ausgrabungen am Hügel
Hissarlik im Nordwesten der heutigen Türkei und identifizierte die dort von ihm
gefundenen Ruinen als das von Homer beschriebene Troja.
Der Bezug der damit verbundenen Berichte Homers auf eine
einzelne Auseinandersetzung wird von einigen Geschichtsforschern allerdings
weiterhin bezweifelt. Sie nehmen an, dass Homers Trojanischer Krieg eine
Synthese verschiedener Auseinandersetzungen zwischen Griechenland und seinen
Nachbarn um die Kontrolle der freien Durchfahrt durch die Dardanellen darstelle.
Die herrschende Meinung ist jedoch, dass Homer im Kern einen tatsächlich
stattgefundenen Krieg realitätsnah geschildert habe. Die große Schwierigkeit
ist dabei seine Datierung: Je weiter er zurückverlegt wird, desto länger werden
die dunklen Jahrhunderte, die fund- und quellenlose Zeit, die zwischen ihm und
dem durch Hesiod belegten Entstehen des historischen alten
Hellas liegen. Verkürzt man sie, so muss wohl eine sich im Unglück der
heimkehrenden Griechenkönige widerspiegelnde Revolution interpoliert werden,
die aus den mykenischen Adelsherrschaften das Griechenland der Poleis
(Stadtherrschaften) geformt haben müsste.
Inhaltliche Hinweise datieren die Ereignisse auf die
Bronzezeit oder die Zeit Mykenes, also auf mindestens zehn Jahrhunderte v.
Chr., was auch zu den Ergebnissen der Ausgrabungen am Hügel Hissarlik passen
könnte. Dort wurden, neben passenden Spuren von Gewalteinwirkung, Hinweise auf
ein lebhaftes Handelszentrum, insbesondere vor der Zeit des Trojanischen
Krieges, und reiche historische Schätze gefunden. Es ist allerdings noch nicht
erwiesen, welche der mehrfachen Besiedlungen Trojas die des Trojanischen
Krieges gewesen ist.
Neben Homers Ilias und Odyssee finden sich weitere antike
griechische Quellen, die Homers Darstellung ergänzen. Unter ihnen hervorzuheben
sind der epische Kyklos, der die Vor- und Nachgeschichten des Trojanischen
Krieges enthält, die Aeneis des Vergil sowie die beiden spätlateinischen
Berichterstatter Dictys Cretensis mit seiner Ephemeris belli Troiani (4.
Jahrhundert) und Dares Phrygius mit seinen Acta diurna belli Troiani (5.
Jahrhundert). Vom Mittelalter bis zu Shakespeare waren die drei letzteren Texte
das Fundament aller literarischen Bearbeitungen des Trojanischen Krieges, und
noch Goethe griff in seinem Plan für eine Achilleis darauf zurück.
Die Göttinnen Hera, Athene und Aphrodite waren zusammen mit
den übrigen olympischen Göttern zur Hochzeit des sterblichen Helden Peleus mit der Göttin
Thetis (den Eltern von Achilles)
eingeladen . Eris, die Göttin der Zwietracht, war hingegen nicht eingeladen
worden. Sie warf daraufhin einen goldenen Apfel in die Runde, mit der Inschrift
Kallisti (Der Schönsten), und löste damit einen Streit zwischen Hera, Athene
und Aphrodite aus, weil jede der Göttinnen den Apfel für sich beanspruchte.
Die drei baten Zeus, zu entscheiden, welche von ihnen die Schönste sei. Dieser
wollte es jedoch klugerweise vermeiden, sich dieser Wahl zu unterziehen, zumal
Aphrodite und Athene seine Töchter und
Hera seine Ehefrau und Schwester waren, womit der
häusliche Ärger, egal bei welcher Entscheidung vorprogrammiert war. Also ließ
er Hermes kommen und trug ihm auf, die Göttinnen zu Paris, dem schönen, wenngleich verstoßenem Königssohn Trojas zu
bringen, damit dieser entscheide.
Alle drei Göttinnen versuchten Paris' Gunst durch Bestechung zu erlangen:
Hera versprach politische Macht und Dominanz in
Asien, Athene Weisheit und Kriegskunst.
Aphrodite jedoch las Paris' Wünsche am klarsten, indem sie ihm die schönste Frau auf
Erden versprach, nämlich Helena. Diese war allerdings bereits die Frau des Königs Menelaos von Sparta.
Jedenfalls sprach Paris den "Eris-Apfel" der Aphrodite zu, womit er
sich den Zorn der anderen beiden Göttinnen zuzog. Diese versuchten nun ihm zu
schaden, wo sie konnten.
Bei dem nüchternen und um Skepsis und Entmythologisierung
bemühten Dares reduziert sich das Urteil des Paris auf einen
motivierenden Traum desselben.
Bevor Helena die Gattin des
Menelaos geworden war, hatten viele der
Griechenkönige, die alle untereinander verfeindet waren, um sie geworben.
Um nach der Wahl ihres Bräutigams den Frieden in
Griechenland zu erhalten, hatte Odysseus dazu geraten, dass
alle Bewerber einen Eid ablegen sollten, Helenas Wahl anzuerkennen und die Ehe
Helenas zu verteidigen. Als Paris nun Helena traf, erfüllte
Aphrodite ihr Versprechen und sorgte dafür, dass Helena
sich in Paris verliebte. Beide flohen gemeinsam nach Troja. Die unter den
Griechen von Menelaos aufgerufenen Eidpflichtigen zogen nun unter
dem Heerführer Agamemnon,
seinem Bruder, König von Mykene, gegen Troja, sehr zur Freude von Hera und Athene.
Der Seher Kalchas' hatte vorhergesagt, dass die Griechen Troja ohne die
Teilnahme des Achilles am Krieg nicht besiegen würden. Thetis, Achilles' Mutter, wusste jedoch, dass Achilles vor Troja
fallen würde und verbarg ihn deshalb, als junges Mädchen verkleidet, am Hof des
Lykomedes in Skyros. Dort hatte er ein Verhältnis mit
Deidameia,
die seinen Sohn Neoptolemos gebar.
Odysseus und Diomedes entlarvten seine
Verkleidung, indem sie, als Händler auftretend, zum Hof kamen und ihn
erkannten, als er ihre feilgebotenen Waffen bewunderte. Eine andere Geschichte
berichtet, er habe beim Schall einer Trompete einen Speer zur Verteidigung
ergriffen, anstatt zu flüchten. Begleitet von seinem Berater (Erzieher) Phoenix und seinem besten
Freund und Liebhaber Patroklos machte er sich
daraufhin auf den Weg nach Troja.
Artemis bestrafte Agamemnon, weil er eine heilige Hirschkuh in einem ihr geweihten Hain
erlegt hatte und sich rühmte, der Göttin bei der Jagd überlegen zu sein. Sie
verhinderte die Abfahrt von Agamemnons Flotte bei Aulis in Böotien, indem sie
eine Windstille bewirkte. Das Orakel des Priesters Kalchas weissagte, dass
Agamemnon seine Tochter Iphigenie der Göttin zur Sühne
opfern müsse, um die Fahrt beginnen zu können.
Einige Versionen der Geschichte bestätigen, dass er seine
Tochter opferte. Andere berichten, dass Artemis sie nach Taurus
entrückte und an ihrer Statt eine Hindin geopfert wurde. Iphigenie diente dort auf der
Krim den Tauriern als Priesterin der Göttin.
Nach Hesiod wurde Iphigenie die Göttin Hekate.
Achilles hatte Briseis entführt und zu
seiner Beischläferin gemacht. Als Agamemnon aufgefordert wurde,
das Orakel des Kalchas zu befolgen und seine eigene eroberte
Bettgefährtin Chryseis,
Tochter des Apollon-Priesters
Chryses,
ihrem Vater zurückzugeben und so den Zorn Apollons (die Pest im Griechenheer)
zu besänftigen, bestand er auf Ersatz. Da Kalchas vor der Weissagung Achilles
um Schutz gebeten hatte, weil er wohl wusste, dass Agamemnon über seinen Spruch
nicht erfreut sein würde, nahm Agamemnon, voller Hass auf Achilles, diesem
Briseis weg. Daraufhin bat Achilles wutentbrannt und erfolgreich seine Mutter
Thetis,
Zeus zu bewegen, die Trojaner so lange in allen
Gefechten siegen zu lassen, bis ihm Genugtuung gegeben worden sei, und weigerte
sich fortan, am Kampf gegen die Trojaner und deren Verbündete teilzunehmen.
Als Achilles nicht mehr an den
Kampfhandlungen teilnahm und die Griechen deswegen in arge Bedrängnis gerieten,
legte sein Freund Patroklos Achilles' Rüstung an
und zog in die Schlacht. Hektor erschlug ihn im
Zweikampf und erbeutete so die Rüstung des Achilles. Dieser schwor, den toten
Patroklos nicht eher zu bestatten, bevor er Hektor getötet habe. Von seiner
Mutter Thetis mit einer neuen, von Hephaistos gefertigten Rüstung
ausgestattet (in der Schilderung des Schildschmucks bringt Homer einen Querschnitt
griechischen Lebens), trat er zum Zweikampf mit Hektor an. Dieser war schon vom
Großen Ajax verletzt; Achilles jagte ihn drei Mal um die
Mauern Trojas, stellte und tötete ihn. Drei Mal schleifte der Sieger den
Leichnam des Getöteten am Streitwagen um Troja, gestattete jedoch, von Mitleid
gerührt, dem König Priamos,
Hektors Vater, der in der Nacht unter göttlichem Schutz mit einem Wagen voller
Lösegeschenke zu ihm gekommen war, dem Leichnam seines Sohnes die letzten Ehren
zu erweisen. Für die Zeit der Bestattung und der Leichenfeier wurden elf Tage
Waffenruhe vereinbart. Der Bogen vom unstillbaren Zorn des Achilles (griechisch
menis, daher dt. "Manie") bis zu seiner ersten Regung von Mitleid ist
zugleich die Spannweite der Ilias Homers.
Kurz nach Hektors Fall besiegte Achilles noch Memnon aus Äthiopien,
Kyknos aus Kolonai und die Amazonenkönigin
Penthesilea,
in die er sich noch in ihrem Todeskampf verliebte (nach manchen Versionen eine
Liebesbeziehung gehabt hatte; manchmal heißt es gar, Achilles habe sie nach
ihrem Tod noch geschändet).
Kurz darauf wurde er von Paris getötet, der mit
Hilfe des Apollon einen vergifteten Pfeil in seine Ferse schoss
(die Achillesferse war seine einzig verwundbare Stelle (vergl. Thetis)), oder in einer älteren Version durch ein Messer, als er
bei einem Waffenstillstand die trojanische Prinzessin Polyxena aufsuchte.
Seine Gebeine wurden mit denen des Patroklos vereint, und genau
wie Ajax hat er der Legende nach, nach seinem Tode auf
der Insel Leuke an der Donaumündung gelebt.
Nach Achilles' Tod stritten Odysseus und der Große Ajax, der nunmehr erste Held der Griechen war, um Achilles'
Waffen und Rüstung. Odysseus gewann den ausgeschriebenen Wettkampf (mit
unfairer Hilfe der Göttin Athena), und Ajax verfiel in Raserei und fiel über
eine Herde Schafe her (die er in seinem Wahn für Griechen, den größten Widder
für Odysseus, hielt). Als er wieder bei Sinnen war, stürzte er sich, aus Scham
über seine Tat, in sein eigenes Schwert.
Die Griechen nahmen Helenos, einen Seher und Sohn des Priamos, gefangen, nachdem sie schon seit fast 10 Jahren vor Troja lagen.
Sie folterten ihn, bis er ihnen die Bedingungen für die Eroberung Trojas
verriet. Die Griechen müssten
im
Besitz der Pfeile des Herakles sein (die
Philoktetes besaß);
das
trojanische Palladion stehlen, ein heiliges Götterbild der Pallas Athene;
den
Sohn des Achilles,
Neoptolemos,
in ihren Reihen haben.
Die Voraussage eines weiteren Orakels, dass der erste
Grieche, der von den Schiffen an Land gehe, auch als Erster umkommen werde,
wurde durch Protesilaos,
den Anführer der Phylaker, erfüllt.
Philoktetes war Herakles' Freund und Waffenträger gewesen und erhielt nach dessen
Tod des Herakles todbringende Pfeile (vergiftet mit der Galle der Hydra) und den Bogen, weil er dessen Scheiterhaufen entzündete, als
sich sonst niemand dazu bereit fand. Er segelte als einer der Anführer auf
Seiten der Griechen mit sieben Schiffen gen Troja. Auf dem Weg wurde er jedoch,
auf der Insel Chryse, bei einer Rast, von einer Schlange, wahrscheinlich einer
Natter, gebissen. Da die Griechen seine Schmerzensschreie und die stinkende
Wunde, die nicht heilte, nicht länger ertragen wollten, übernahm es Odysseus, ihn auf der Insel Lemnos auszusetzen.
Medon übernahm das Kommando über Philoktetes' Mannen; letzterer blieb mit seinen Waffen – sehr ergrimmt
– zehn Jahre lang alleine zurück. Als Helenos, der Sohn des Priamos, unter der Folter gestanden hatte, dass die Griechen nur
siegen würden, wenn sie Herakles' Pfeile und Bogen auf ihrer Seite hätten (eine nun sehr
schwer zu erfüllende Bedingung), holten Odysseus und Neoptolemos ihn zurück.
Philoktetes' Wunde wurde von Asklepios oder dessen Sohn
Machaon geheilt; Philoktet verwundete mit seinen
Pfeilen den Paris tödlich.
Diomedes gelang es beinahe
Aeneas im Kampf zu töten. Aphrodite – Aeneas' Mutter –
rettete ihn jedoch, indem sie ihn aus der Schlacht trug. Rasend vor Wut,
verletzte Diomedes sie dabei am Handgelenk, woraufhin Aphrodite ihren Sohn
fallen ließ und weinend auf den Olymp floh, um sich von ihrem Vater Zeus trösten zu lassen.
Aeneas wurde dann von Apollon in eine Wolke
gehüllt und nach Pergamon gebracht – einem heiligen Ort in Kleinasien. Dort
heilte und stärkte Artemis Aeneas übernatürlich. Als sich Diomedes
später im Krieg, im Zweikampf mit Hektor befand, erblickte er
den, auf Seiten der Trojaner kämpfenden „Gott des Krieges“, Ares. Diomedes forderte seine Soldaten zum geordneten Rückzug
auf. Hera,
die Mutter des Ares, sah Ares' Einmischung und erbat sich von Zeus die
Erlaubnis, ihn mit Hilfe seiner Schwester Athene vom Schlachtfeld zu
vertreiben. Dann forderte sie Diomedes auf, Ares direkt anzugreifen. Seinen
Speer lenkte Athene und verletzte Ares an der Weiche. Dieser floh darauf das
Kampfgeschehen, ließ sich von Aphrodite trösten und pflegte seine Wunde sowie
seine verletzte Eitelkeit. Unter dem Wüten des Diomedes wichen die Trojaner,
den göttlichen Beistand vermissend, daraufhin zurück.
Diomedes war damit der
einzige „sterbliche Grieche“, dem es jemals gelang, gleich zwei der Olympier zu
verwunden.
Der Lykier Glaukos, ein Enkel des Bellerophon und der Tydide
Diomedes trafen sich voller Kampfgier auf dem
Schlachtfeld. Diomedes wusste nicht, um wen es sich bei seinem Gegner handelte,
während Glaukos sehr wohl wusste, mit wem er es zu tun hatte. Also sprach er
>>"Diomedes, bereits mein Großvater Bellerophon, war bei dem Deinen,
Öneus zu Gast."<<". Diomedes stieß daraufhin seine Lanze in den
Boden, erneuerte die Freundschaft zwischen den Geschlechtern und tauschte mit
Glaukos, dessen goldene Rüstung gegen seine eigene eherne.
Die Belagerung der Griechen trat in das 10. Jahr, als
Odysseus die kriegsentscheidende List ersann.
Scheinbar die Belagerung aufgebend, hinterließen die Griechen ein riesiges
Holzpferd, in dessen Bauch einige Griechen unter dem Kommando des Odysseus verborgen
waren. Durch allerlei Listen wurden die Trojaner bewogen, das Pferd als ein
Geschenk in ihre Stadt zu ziehen, brachen eine Bresche in ihre unerstürmbare
Mauer und brachten es in ihre Stadt. Nach der Siegesfeier der Trojaner konnten
die im Pferd verborgenen Griechen nachts unbemerkt das Stadttor öffnen und die
zurückgekehrte Armee in die Stadt lassen. Troja wurde niedergebrannt, und nur
wenige Einwohner konnten entkommen.
Der Geist des Achilles erschien seinem Sohn
Neoptolemos und verlangte, dass seine Geliebte Polyxena vor der Rückkehr dem
Achilles geopfert werde. Die Griechen trieben sie vor den Altar; dort tötete
sie sich. Priamos'
Weib Hekuba wurde eine Sklavin. Lykaon war bereits von
Achilles versklavt und bei einem Fluchtversuch getötet worden. Antenor, der Schwager und Ratgeber des Priamos, wurde verschont, da
er immer zu Helenas Rückgabe an die Griechen geraten hatte. Kassandra wurde vom 'kleinen'
Ajax vergewaltigt; sie wurde dann eine Konkubine
Agamemnons und mit ihm in Mykene ermordet.
(Vorausgesagt hatte sie alles, aber niemand glaubte ihr das; gemäß einem Fluche
Apollons, dem sie sich verweigert hatte.) Neoptolemos versklavte Andromache, die Witwe des Hektor (und Helenos); später ehelichte er sie.
Kreusa wurde bei der Flucht aus Troja getötet. Ihr
Gatte Aeneas konnte gemeinsam mit seinem Herold Misenos, seinem Vater Anchises, dem Heiler Iapyx und seinem Söhnchen Askanios (Julius) entkommen. Laut
jüngeren römischen Sagen (Epen), insbesondere Vergils Aeneis, landete er nach
langen Irrfahrten an der italienischen Küste, wo seine Nachkommen Rom
gründeten. Da Aeneas göttlicher Abstammung (Mutter Aphrodite) war, konnte sich noch Gaius Julius Caesar ihrer rühmen.